Die 7 wichtigsten Versicherungen für Selbstständige

1. Ein Muss: Die Kranken- und Pflegeversicherung

Als Selbstständiger kommst du genauso wie auch als Angestellter nicht um die Kranken- und Pflegeversicherung herum. Diese sind in Deutschland nämlich gesetzlich vorgeschrieben, man spricht daher von einer Versicherungspflicht. Als Selbstständiger hast du allerdings die Wahl, ob du dich in der gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung versichern möchtest. Wichtig ist, dass du diese Entscheidung innerhalb der ersten drei Monate nach Beginn deiner Selbstständigkeit triffst. Tust du dies nicht, wirst du automatisch privat krankenversichert, unabhängig von deinem Wunsch. Die Entscheidung sollte wohl überlegt sein, denn ein späterer Wechsel zurück in die gesetzliche Krankenversicherung ist nur unter sehr eingeschränkten Voraussetzungen möglich.

Sobald du deine Krankenversicherung privat oder gesetzlich abgeschlossen hast, bist du auch automatisch pflegeversichert. Der Abschluss einer gesetzlichen Krankenversicherung ist immer an den Abschluss einer gesetzlichen Pflegeversicherung gekoppelt. Dies gilt ebenso für die private Kranken- und Pflegeversicherung.

2. Absicherung deiner Arbeitskraft: Die Berufsunfähigkeitsversicherung

Die Absicherung für den Worst Case - die Berufsunfähigkeit, zählt zu den wichtigsten Versicherungen für Selbstständige. Stell dir vor, du kannst krankheitsbedingt plötzlich nicht mehr arbeiten, wodurch dein Einkommen als Selbstständiger vom einen auf den anderen Tag ausbleibt. Hast du in einem solchen Fall ausreichend Rücklagen, um dein Leben ohne Arbeiten weiterfinanzieren zu können? Und das nicht nur bis zur Rente, sondern bis ans Lebensende. Denn ohne Einkommen, wirst du auch nicht in der Lage sein, dir eine Altersversorgung aufzubauen. Darauf werden die wenigsten Selbstständigen mit ja antworten können. Wenn das auch für dich gilt, dann ist die Berufsunfähigkeitsversicherung definitiv notwendig für dich. Diese Versicherung hilft dir, deinen Lebensstandard aufrechtzuerhalten, wenn der unverhoffte Worst Case eintritt.

Wichtig zu wissen:

Als jüngerer Versicherungsnehmer musst du weniger zahlen, da die Wahrscheinlichkeit des Eintretens einer Berufsunfähigkeit statistisch im vorangeschrittenen Alter zunimmt. Zudem musst du bei Antragstellung Gesundheitsfragen beantworten. Im höheren Alter kann dies problematisch werden. Schließe deine Berufsunfähigkeitsversicherung also besser früh als spät ab, um von günstigeren Beiträgen zu profitieren.

3. Private Haftpflichtversicherung

Die private Haftpflichtversicherung ist eine weitere wichtige Versicherung für Selbstständige, obwohl sie in Deutschland nicht als verpflichtend gilt. Mit der privaten Haftpflichtversicherung sicherst du dich gegen Haftungsrisiken im privaten Bereich ab, die durch Sach-, Personen- oder Vermögensschäden entstehen. Solltest du keine private Haftpflichtversicherung abschließen, haftest du im Ernstfall in unbegrenzter Höhe, wodurch sowohl deine unternehmerische als auch deine private finanzielle Existenz bedroht wird.

 4. Berufs- oder Betriebshaftpflicht

Im beruflichen Kontext sicherst du dich gegen Schäden, die Dritten durch deine Arbeit entstehen könnten, mit der Betriebshaftpflichtversicherung ab. Denn als Unternehmer haftest du laut Gesetzgeber ohne Obergrenze für entstandene Schäden mit dem gesamten Gesellschafts- und ggf. auch Privatvermögen. Dies kann deine Existenz gefährden, beruflich und privat. Ggf. kann auch eine Vermögensschadenhaftpflicht für dich sinnvoll sein, wenn du z. B. als Unternehmensberater oder in einem sonstigen beratenden Beruf tätig bist. Bei bestimmten Berufen ist die Vermögensschadenhaftpflichtversicherung sogar gesetzlich vorgeschrieben.

5. Private Altersvorsorge

Die private Altersvorsorge ist wohl mit das wichtigste, wenn du auf eine abgesicherte Zukunft als Selbstständiger Wert legst. Einige Berufsgruppen wie z. B. selbstständige Lehrer oder auch Künstler sind in der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert. Ein Großteil aller Selbstständigen ist allerdings nicht gezwungen, Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen und ist demnach selbst für die Altersvorsorge verantwortlich.

Wenn du dich dagegen entscheidest, freiwillig in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen, ist es für dich besonders wichtig zu wissen, wie du dich richtig für‘s Alter absicherst. Andernfalls stehst du später einmal mit leeren Händen da, denn schließlich hast du keinen Anspruch auf eine Rente. Um also später nicht von Sozialhilfen leben zu müssen, solltest du dir frühzeitig Gedanken über deine private Altersvorsorge machen.

Neben der privaten Rentenversicherung oder staatlich geförderten Maßnahmen der Altersvorsorge hast du auch die Möglichkeit, mit Kapitalanlagen wie z. B. Aktien und Fonds Vermögen aufzubauen und für dein Alter vorzusorgen.

Altersvorsorge mit Aktien bzw. Aktienfonds

Auf klassische Sparbücher und -konten und andere Zinsanlagen gibt es heute keine Rendite mehr. Von einer guten Rendite kannst du jedoch bei Aktieninvestments profitieren. Selbstverständlich ist diese Anlageform auch mit einem höheren Risiko verbunden, welches du bereit sein musst einzugehen. Je länger dein Aktieninvestment ausgerichtet ist, desto geringer wird aber dieses Risiko. Zudem sind Aktien nicht so hochspekulativ wie sie häufig dargestellt werden. Eine breite Streuung ist wichtig, um das Risiko zu diversifizieren. Daher eignen sich für den Einstieg an der Börse vor allem Aktienfonds.

Der Handel mit Aktien und Fonds ist heute auch nicht mehr so kompliziert wie er früher einmal war. Über moderne Depotsysteme und Broker kannst du mittlerweile Aktien, Fonds und weitere Wertpapiere komfortabel und bequem erwerben und auch mit geringen monatlichen Beträgen in Fondsparpläne sparen, um dein Geld für dich arbeiten zu lassen. Um die richtige Anlagestrategie zu finden, lass dich am besten von einem auf Investments und Geldanlagen spezialisierten Makler beraten.

Altersvorsorge mit Immobilien

Ähnlich wie bei Aktien kann sich auch die Investition in Immobilien im Alter bezahlt machen. Die immer weiter ansteigende Nachfrage sorgt derzeit für besonders hohe Renditen am Immobilienmarkt. Im Vergleich zu Aktien sind Immobilien allerdings sehr kostenintensive Investitionen, für die du erst einmal das notwendige Eigenkapital aufbringen musst. Zudem sind Immobilien nicht unbedingt pflegeleicht. Solltest du bereits über ein größeres Kapital verfügen und eine Immobilie zu einem fairen Preis im Blick haben, dann ist das sog. Betongold durchaus empfehlenswert, um für deine Rente vorzusorgen. In diesem Interview haben wir darüber gesprochen, welche Vorteile Aktien- bzw. Immobilieninvestments bieten.

6. Rechtsschutzversicherung

Bei ärgerlichen Rechtsstreitigkeiten können schnell hohe Verfahrenskosten, Zeugengelder oder Gebühren für Anwälte auf dich zu kommen. Die Rechtsschutzversicherung zählt daher ebenfalls zu den wichtigen Versicherungen für Selbstständige, denn Rechtsstreitigkeiten mit Auftraggebern, Lieferanten oder auch Mitarbeitern können schnell sehr teuer für dich werden und im schlimmsten Fall sogar deine wirtschaftliche Existenz bedrohen.

Wichtig zu wissen:

Als Selbstständiger reicht eine private Rechtsschutzversicherung nicht aus. Diese gilt nur für dich als Privatperson und nicht für deine berufliche Tätigkeit. Dafür musst du zusätzlich eine spezielle Firmenrechtsschutzversicherung abschließen. Diese kommt im Ernstfall für sämtliche Verfahrenskosten auf.

7. Absicherung deiner Betriebsstätte - die wichtigsten Sachversicherungen

Sachversicherungen sind für dich sinnvoll, wenn du eine eigene Betriebsstätte oder ein eigenes Büro besitzt. Schäden an deinem Büro oder deinem Inventar können je nach Tätigkeit schnell zum Einkommensverlust führen. Die wichtigsten Sachversicherungen für Selbstständige sind:

• Die Betriebsunterbrechungsversicherung: Diese Versicherung schützt dich vor den finanziellen Folgen einer Störung deines Betriebs. Sollten deine Betriebsräume durch Feuer, Sturm, Leitungswasser oder Einbrüche beschädigt werden, ersetzt die Betriebsunterbrechungsversicherung deinen entgangenen Gewinn und zahlt über einen kurzfristigen Zeitraum die Gehälter und Sozialabgaben für deine Mitarbeiter.

• Die Geschäftsinhaltsversicherung: Mit der Geschäftsinhaltsversicherung versicherst du das bewegliche Inventar deiner Betriebsräume gegen Brand-, Feuer-, Explosions-, Sturm-, Leitungswasser- oder Einbruchschäden.

• Die Elektronikversicherung: Bei der Beschädigung von PCs, Servern oder anderen elektronischen Arbeitsgeräten übernimmt die Elektronikversicherung die Kosten für Austausch und Reparaturen. 

Am Anfang deiner Selbständigkeit hast du möglicherweise noch nicht das Budget, um über alle Bereiche umfassenden Versicherungsschutz abzuschließen. Lass dich am besten von einem erfahrenen Makler beraten, der auf Existenzgründer spezialisiert ist. Neben dem Thema „Versicherungen“ kann er dir sicher auch weitere nützliche Tipps geben.

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