Sonstige spezielle Fonds
Das Grundprinzip dieser Fondskategorie
Das Segment der speziellen Fonds umfasst alle Investmentfondsstrategien, die sich in ihrer Anlage nur in einem sehr begrenzten Bereich bewegen. Diese Fonds werden auch unter verschiedenen anderen Begriffen zusammengefasst, z.B. Spartenfonds, Branchenfonds, Themenfonds, Spezialitätenfonds oder auch – etwas kritisch gemeint – Modefonds. Grundsätzlich verfolgen sie zwar auch wie alle Investmentfonds durch die Anlage auf verschiedene Wertpapiere das Grundprinzip der Streuung. Ihre Spezialisierung mindert diesen sicherheitsfördernden Aspekt aber wieder erheblich. Beispiele für mögliche Anlagethemen:
- Branchen, z.B. Gesundheitswesen, Biotechnologie usw.
- Sparten, z.B. Automobilzulieferer, Sicherheitsdienste usw.
- Themen, z.B. erneuerbare Energie, Rohstoffe usw.
- Länder, Regionen, z.B. noch unterentwickelte Staaten Afrikas
- Anlagestrategien, z.B. Optionsanleihen, Genussscheine usw.
Kennzeichnend für jede dieser möglichen Strategien ist die Enge des Marktes, in denen sie sich bewegen.
Sinn und Zweck dieser Fondsarten:
Viele Spezialitätenfonds werden in enger Zusammenarbeit mit Beratern aufgelegt, die genau in diesem Segment über besonderes Fachwissen und Erfahrung verfügen. Mit diesem spezialisierten Know-How sind sie meist besser in der Lage, erfolgversprechende Unternehmen und Titel aus dem Bereich zu finden, als ein Fondsmanager, der die Perspektiven einer Vielzahl von Branchen und Unternehmen beurteilen soll. Dementsprechend bieten sie sich für zwei Anlegertypen an:
- Vermögensverwalter und Fondsmanager, die z.B. für eine bestimmte Branche positive Erwartungen haben. Statt selbst eine aufwendige Analyse von Unternehmen aus diesem Bereich vorzunehmen, nutzen sie das spezialisierte Fachwissen aus dem Spezialitätenfonds.
- Privatanleger, die z.B. aus rein persönlichen Motiven oder Überzeugung heraus genau in diesem Bereich anlegen wollen.
Das sollten Sie wissen:
Ein Grundprinzip jeder Wertpapieranlage muss man sich vor Augen führen: Je spezialisierter und auf bestimmte Themen konzentrierter ein Investment ist, desto höher sind sowohl die Ertragschancen als auch die Risiken. Ein Beispiel zur Veranschaulichung: Ein Spezialitätenfonds investiert ausschließlich in deutsche Unternehmen aus dem Bereich des Gesundheitswesens. Alle enthaltenen Titel sind solide, innovative und erfolgreiche Firmen. Der Trend zum Gesundheitsbewusstsein und der zunehmende Wohlstand versprechen gute Perspektiven. Bleibt der Trend aktiv, sind überdurchschnittliche Aktienerträge zu erwarten. Würde nun z.B. eine Regierung drastische Sparmaßnahmen und Leistungskürzungen im Gesundheitswesen einführen, würde die Nachfrage dramatisch einbrechen. Starke Kursverluste genau in diesem Segment wären die Folge.
Generell ist bei Spezialitätenfonds festzustellen, dass die einzelnen Bereiche immer nur zeitlich begrenzt boomen und genau hier hohe Renditen erwirtschaften. Sie sind also für ein zeitlich vorübergehendes Investment oder als temporäre Beimischung in ein Depot geeignet, nicht aber für einen langfristig ausgerichteten Vermögensaufbau.
Zudem ist zur Beurteilung der Perspektiven ein sehr tiefgehendes Wissen über Märkte und sich abzeichnende Entwicklungen erforderlich. Dies kann ein typischer Privatanleger in der Regel nicht vorweisen.
Darauf sollten Sie achten:
Mit Spezialitätenfonds können mit dem richtigen Timing überdurchschnittliche Renditen erzielt werden. Damit geht aber gleichzeitig auch ein sehr hohes Risiko einher. Für Privatanleger mit begrenzten Kenntnissen über die Funktionsweisen der Märkte sind diese Fonds ungeeignet. Wenn überhaupt, sollten sie dann auch nur einen kleinen Teil der gesamten Anlagestrategie darstellen.
Große Vorsicht ist bei sog „Modefonds“ angesagt, die genau dann aufgelegt werden, wenn dieses Marktsegment bereits einige Zeit sehr erfolgreich und rentabel gelaufen ist. Entsprechende Publikationen in den Medien weisen meist erst dann auf die besonderen Renditechancen hin, wenn diese Unternehmen ihre beste Zeit bereits hinter sich haben.
Darum ist professionelle Beratung unverzichtbar:
- Können Sie selbst objektiv Ihr eigenes Chancen-/Risikoverhältnis ermitteln?
- Ist das positive Ergebnis eines Fonds in der Vergangenheit auch für die Zukunft zu erwarten?
- Wie hoch sollte maximal der Anteil eines Spezialitätenfonds in Ihrem Portfolio sein?
- Hat ein spezielles Thema überhaupt noch hohe Renditeperspektiven?
Diese Fragen versiert beantworten, Sie professionell begleiten und ein genau für Sie passendesAnlagekonzept gestalten kann nur ein spezialisierter Makler.
Hinweis: Bei diesen Ausführungen handelt es sich um eine kompakte Zusammenfassung der wichtigsten Aspekte zu dieser Fondsart. Die Darstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Maßgeblich und allein verbindlich sind die Bestimmungen und Bedingungen des jeweiligen Angebotes bzw. Anbieters und die gesetzlichen Vorgaben im Detail. Für die Darstellung wird keine Haftung übernommen. Vor dem Abschluss einer geeigneten Finanzanlage ist die Beratung durch einen spezialisierten Makler unverzichtbar.