Private Krankenversicherung (PKV) - die Alternative zur gesetzlichen Krankenversicherung
Sinn und Zweck einer privaten Krankenversicherung:
Die private Krankenversicherung (PKV) ist die Alternative zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und deckt alle finanziellen Leistungen ab, die dem Erhalt oder der Wiederherstellung der Gesundheit dienen. Während die GKV öffentlich-rechtlich organisiert ist, wird die PKV von privatwirtschaftlichen Unternehmen geführt. Eine private Krankenversicherung abzuschließen, ist nicht jedem erlaubt. Sie richtet sich vor allem an Beamte, Selbstständige, Freiberufler und Studenten. Arbeitnehmer, deren jährliches Einkommen die Pflichtversicherungsgrenze übersteigt, können sich ebenfalls privat versichern.
Gut zu wissen: Für das Jahr 2020 liegt die Pflichtversicherungsgrenze bei 62.550 Euro Brutto-Jahresverdienst.
Private Krankenversicherungen bilden Alterungsrückstellungen, wodurch die generell steigenden Kosten für die medizinische Versorgung im Alter bereits vorfinanziert werden. Das bietet den Vorteil, dass unter der Voraussetzung einer guten Beitragsstabilität des Versicherers die Vorsorge auch später noch finanziert werden kann. Aufgrund gesetzlicher Verpflichtung bietet jede Versicherung auch einen Basistarif an, der dem einer gesetzlichen Krankenversicherung gleicht.
Der Leistungsumfang einer privaten Versicherung kann individuell gestaltet werden. Dies beginnt bei der Wahl des Tarifes, d.h. seinem Leistungsniveau. Zusätzlich bestimmst du selbst, um welche Krankenzusatzversicherungen du dein Versicherungspaket erweitern möchtest und welche du nicht benötigst. Zusatzbausteine sind beispielsweise Zahnersatz, Behandlung auf einer Privatstation im Krankenhaus oder Krankentagegeld.
Zu beachten: Die private Krankenversicherung ist keine Familienversicherung im klassischen Sinne. Jedes Familienmitglied, das versichert wird, führt automatisch zu einem zusätzlichen Beitrag. In jüngeren Jahren lassen sich bei entsprechendem Einkommen gegenüber der Gesetzlichen erhebliche Beträge sparen – bei gleichzeitig meist besseren Leistungen. Bei Familien mit Kindern dagegen kann die PKV teurer als die GKV ausfallen.
Die wichtigsten Gründe für diese Vorsorge:
- Krankenvollversicherungsschutz
- Individuelle Tarifwahl und Zusammenstellung des Leistungsumfangs
- Bevorzugte Behandlung bei medizinischen Leistungen gegenüber gesetzlich Versicherten
- Oftmals günstigere Alternative zur gesetzlichen Krankenversicherung, da sich die Beiträge nach dem persönlichen Krankheitsrisiko und nicht nach dem Einkommen bemessen
- Bei Nichtinanspruchnahme der Versicherungsleistungen werden je nach Versicherer bzw. Tarif bis zu 7 Monatsbeiträge zurückerstattet
- Vermeidung zu hoher Beitragsbelastungen durch Altersrückstellungen und Basistarife
- Einmal vertraglich vereinbarte Leistungen sind ein Leben lang zu erbringen
- Optionaler weltweiter Versicherungsschutz
Darauf solltest du bei der privaten Krankenversicherung achten:
Die PKV arbeitet nach dem Äquivalenzprinzip, wonach alle Versicherungsprämien den zu erwartenden Leistungen entsprechen müssen. Um den Schutz einer PKV zu erhalten, wirst du einer Gesundheitsprüfung unterzogen. Die Versicherung bestimmt dein individuelles Krankheitsrisiko anhand des Eintrittsalters, des Gesundheitszustands und des Gesundheitsverhaltens. Vorerkrankungen können je nach Art, Häufigkeit, Annahmepolitik und Tarifkalkulation zu höheren Beiträgen führen. Auf diese Weise kann die Versicherung sich einen Überblick über den Gesundheitszustand aller Versicherten verschaffen und das Kostenrisiko besser einschätzen. Bei dieser Prüfung ist es der Versicherung auch erlaubt, den Antragsteller abzulehnen.
Bei der Tarif- bzw. Versichererwahl sind im Wesentlichen drei Anspruchskriterien zu beachten: Besonders leistungsstark (optimale Versorgung)? Nachweislich beitragsstabil (Sicherheit für später)? Überdurchschnittlich günstig (jetzt Ersparnis erzielen)? Der Abschluss von möglichen Zusatzversicherungen führt auch gleichzeitig zu einem individuellen Versicherungsbeitrag. Um einen für dich optimalen Tarif mit bestmöglichen Konditionen zu bekommen, solltest du dich von einem erfahrenen Makler beraten lassen.
Der Beitrag ist von dir als Versicherungsnehmer zu 100 % selbst zu übernehmen. Arbeitnehmer erhalten analog der gesetzlichen Krankenversicherung einen Zuschuss vom Arbeitgeber. Nimmst du medizinische Leistungen in Anspruch, trägst du diese erst einmal selbst und kannst sie anschließend bei der Versicherung zur Erstattung einreichen. Hierbei wird ggf. ein vereinbarter Selbstbehalt abgezogen.
Wenn du dich einmal für die private Krankenversicherung entschieden hast, ist es nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich wieder in die gesetzliche Krankenversicherung zu wechseln. Dieser Tatsache solltest du dir bewusst sein.
Darum ist professionelle Beratung unverzichtbar:
- Hast du einen Überblick über die vielfältigen Angebote am Markt?
- Kannst du einschätzen, ob du eine private Krankenversicherung oder eine gesetzliche Versicherung abschließen solltest?
- Weißt du, welcher Leistungsumfang mit welchen Zusatzleistungen für deinen individuellen Bedarf nötig ist?
- Ist die private Krankenversicherung in deinem Fall eine günstigere Alternative zur gesetzlichen Krankenversicherung? Ist dies auch in Zukunft absehbar?
- Kannst du beurteilen, welcher Versicherungstarif die besten Konditionen für dich anbietet?
Diese Fragen versiert beantworten, dich professionell begleiten und einen genau für dich passenden Versicherungsschutz gestalten kann nur ein spezialisierter Makler.
Hinweis: Bei diesen Ausführungen handelt es sich um eine kompakte Zusammenfassung der wichtigsten Aspekte zu dieser Versicherungsart. Die Darstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Maßgeblich und allein verbindlich sind die Bestimmungen und Bedingungen des jeweiligen Angebotes bzw. Anbieters. Für die Darstellung wird keine Haftung übernommen. Vor dem Abschluss einer geeigneten Versicherung ist die Beratung durch einen spezialisierten Makler unverzichtbar.