Erwerbsunfähigkeitsversicherung

Erwerbsunfähig: Trotzdem im Leben bleiben

Erwerbsunfähigkeitsversicherung

Sinn und Zweck einer Erwerbsunfähigkeitsversicherung:

Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung ist ein Basisschutz für den Fall, dass der Versicherungsnehmer vollständig arbeitsunfähig ist und keinem Beruf mehr nachgehen kann. Sie bietet eine gute Ergänzung zur gesetzlichen Erwerbsminderungsrente, da letztere in der Regel sehr niedrig ausfällt. Um im Falle einer Erwerbsunfähigkeit finanzielle Unterstützung zu erhalten, ist eine zusätzliche Versicherung ratsam.
Die staatliche Unterstützung, die sogenannte Erwerbsminderungsrente, wird allen nach 1961 Geborenen gewährt, die an einer Krankheit leiden oder einen Unfall hatten, welche/r zu einem dauerhaften Verlust der Arbeitskraft führt. Um diesen finanziellenZuschuss zu erhalten, darf es ihnen nicht möglich sein, in jeglichem Beruf mindestens drei Stunden am Tag zu arbeiten. Sie ist allerdings nicht ausreichend und liegt meistens bei weniger als einem Drittel des letzten Bruttogehalts.
Die private Erwerbsunfähigkeitsversicherung kann diesen gesetzlichen Schutz erweitern. Im Falle von Erwerbsunfähigkeit zahlt sie eine monatliche Rente. Allerdings zahlt sie erst, wenn Sie keinem Beruf mehr als drei Stunden pro Tag nachgehen können. Sobald Sie Ihren eigentlichen Beruf nicht mehr ausüben können, aber in einer anderen Tätigkeit eingesetzt werden können, leistet die Erwerbsunfähigkeitsversicherung nicht.
Wichtig: Gerade für Berufsanfänger ist eine zusätzliche Absicherung wichtig. In den ersten fünf Jahren des Berufslebens sind diese nicht durch eine gesetzliche Erwerbsminderungsrente geschützt. Weiterhin gilt: Je früher Sie erwerbsunfähig werden, desto länger sind Sie auf eine Rente angewiesen. Es gibt spezielle Tarife für Auszubildende und Studenten, die in eine Berufsunfähigkeitsversicherung umgewandelt werden können, ohne dass eine erneute Gesundheitsprüfung nötig wird.
Gut zu wissen: Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung bietet eine Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung. Sie kann vielfach günstiger sein als die Berufsunfähigkeitsversicherung, bietet aber auch einen geringeren Schutz.
Diese Alternative kann besonders für Selbstständige von Relevanz sein. Bevor viele Berufsunfähigkeitsversicherungen zahlen, wird erst geprüft, ob es möglich ist, den Betrieb so umzugestalten, dass Arbeitnehmer die Tätigkeiten übernehmen, die der Versicherungsnehmer nicht mehr machen kann. Um sich dieses Prozedere zu ersparen und im Erwerbsunfähigkeitsfall direkt Leistungen beziehen zu können, kann eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung die bessere Wahl sein.

Die wichtigsten Gründe für diese Vorsorge:

  • Finanzielle Unterstützung bei Erwerbsunfähigkeit
  • Staatliche Leistungen können den Bedarf meistens nicht abdecken
  • Berufsanfänger sind nicht staatlich geschützt
  • Auf Studenten und Auszubildende zugeschnittene Tarife wählbar
  • Günstige Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung
  • Schnellere Leistung für Selbstständige

 

Erwerbsunfähigkeitsversicherung

Das kann schnell passieren! Beispiele aus der Praxis:

  • Sie haben einen schweren Autounfall, bei dem die Halswirbelsäule bricht. Durch den Unfall sind Sie vom Hals abwärts gelähmt und können keinem Beruf mehr nachgehen. Sie erhalten die staatliche Erwerbsminderungsrente und eine monatliche Zahlung der privaten Erwerbsunfähigkeitsversicherung.
  • Als selbständiger Unternehmer arbeiten Sie aktiv in Ihrem Betrieb mit. Durch eine Krankheit ist dies nicht mehr möglich. Zur Aufrechterhaltung des Betriebes und damit Ihrer Existenzgrundlage müssen Sie einen Geschäftsführer einstellen, der Ihre Arbeit übernimmt und entsprechend entlohnt werden muss.

Darauf sollten Sie achten:

Grundsätzlich ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung die bessere Wahl, weil sie einen umfassenderen Schutz bietet und bereits ab einer Berufsunfähigkeit von 50 % greift. Allerdings kann es Gründe geben, warum eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung für Sie persönlich die bessere Alternative darstellt. Dies liegt zum einen daran, dass die Beiträge aufgrund des geringeren Schutzes auch geringer ausfallen, da Ihr Beruf eine große Rolle bei der Ermittlung des Beitrags in der Berufsunfähigkeitsversicherung spielt. Sind Sie beispielsweise Handwerker, zahlen Sie mehr als ein Versicherungsnehmer, der im Büro arbeitet. Zum anderen kann es für manche Personengruppen aufgrund von Vorerkrankungen schwer sein, in einer Berufsunfähigkeitsversicherung aufgenommen zu werden. Bei vielen Erwerbsunfähigkeitsversicherungen fallen Vorerkrankungen weniger stark ins Gewicht.
Bei Abschluss der Versicherung ist die Beantwortung von Gesundheitsfragen notwendig. Diese sollten Sie wahrheitsgemäß und vollständig beantworten, da Sie ansonsten Ihren Versicherungsschutz verlieren. Die Versicherung prüft bei einer Erwerbsunfähigkeit Ihre Angaben. Sollten Sie sich als falsch erweisen, erhalten Sie keine Rente. Grundsätzlich gilt: Je früher Sie in Ihrem Leben die Versicherung abschließen, desto geringer fällt der Beitrag aus. Weiterhin sollten Sie darauf achten, dass die Versicherungsdauer nicht zu knapp gestaltet wird. Der Versicherungsschutz sollte bis möglichst nahe an das Rentenalter gewährleistet sein.
Bei Abschluss der Versicherung sollten Sie darauf achten, dass die Bruttoprämie von der Nettoprämie nicht zu stark abweicht. Letztere ist Ihr effektiv zu zahlender Versicherungsbeitrag, den die Versicherung aber bei hohen Schadensfällen oder ansteigenden Verwaltungskosten auf die vereinbarte Bruttoprämie erhöhen kann. Sie haben außerdem die Möglichkeit, Ihre Versicherung mit einer Dynamik auszustatten. Dadurch steigen Ihre Beiträge, aber auch Ihr Anspruch. Viele Versicherer bieten weiterhin eine Nachversicherungsgarantie an, damit Sie zu einem beliebigen Zeitpunkt oder zu bestimmten Anlässen in Ihrem Leben die versicherte Rente ohne erneute Gesundheitsprüfung garantiert erhöhen können.
Prüfen Sie Ihren Versicherungsvertrag auf Karenzzeiten. Viele Versicherer zahlen erst nach einem halben Jahr, was für Sie eine enorme finanzielle Belastung bedeuten kann. Außerdem sollte der Vertrag auch eine rückwirkende Zahlung vorsehen, da eine Erwerbsunfähigkeit oft erst verzögert festgestellt werden kann. Das Versicherungsunternehmen sollte weder eine Arztanordnungsklausel, die Ihnen bestimmte Behandlungen vorschreibt, noch ein befristetes Anerkenntnis, das Ihnen die Rentenzahlungen nur befristet gewährt, vorsehen. Weiterhin sollte das Versicherungsunternehmen Ihnen keine Anzeigepflicht über einen Berufswechsel oder eine gefährliche Sportart vorschreiben dürfen.
Es ist möglich, die Erwerbsunfähigkeitsversicherung als Zusatz einer Risikolebensversicherung abzuschließen. Dies hat den Vorteil, dass Ihre Hinterbliebenen im Falle Ihres Todes abgesichert sind.
Haben Sie gesundheitliche Probleme, wird auch bei der Erwerbsunfähigkeitsversicherung der Beitrag höher. Erhalten Sie weder den Schutz einer Berufsunfähigkeits- noch den einer Erwerbsunfähigkeitsversicherung, weil Sie beispielsweise in den letzten fünf Jahren in psychotherapeutischer Behandlung waren, könnte eine Dread Disease Versicherung eine Alternative darstellen.
Für die Auswahl einer geeigneten Versicherung sollten Sie darauf achten, dass der Versicherungsdienstleister finanzstark ist und im Falle einer Erwerbsunfähigkeit auch wirklich leisten kann. Ein erfahrener Makler hilft Ihnen bei der Versicherungsauswahl.

Darum ist professionelle Beratung unverzichtbar:

  • Haben Sie einen Überblick über die vielfältigen Angebote am Markt?
  • Können Sie selbst einschätzen, wie hoch Ihre individuelle monatliche Rente ausfallen sollte?
  • Können Sie beurteilen, welcher Versicherungstarif die besten Konditionen für Sie anbietet?
  • Wissen Sie, welche Klauseln im Vertrag sich negativ für Sie auswirken können?
  • Kommt für Sie die Kombination mit einer Risikolebensversicherung in Betracht?
  • Eignet sich für Sie der Abschluss einer Erwerbsunfähigkeitsversicherung oder bietet sich eine Berufsunfähigkeitsversicherung besser an?
  • Können Sie beurteilen, welches Versicherungsunternehmen so finanzstark ist, dass es bei einer Erwerbsunfähigkeit auch jahrelang leisten kann?

Diese Fragen versiert beantworten, Sie professionell begleiten und einen genau für Sie passenden Versicherungsschutz gestalten kann nur ein spezialisierter Makler.
Hinweis: Bei diesen Ausführungen handelt es sich um eine kompakte Zusammenfassung der wichtigsten Aspekte zu dieser Versicherungsart. Die Darstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Maßgeblich und allein verbindlich sind die Bestimmungen und Bedingungen des jeweiligen Angebotes bzw. Anbieters. Für die Darstellung wird keine Haftung übernommen. Vor dem Abschluss einer geeigneten Versicherung ist die Beratung durch einen spezialisierten Makler unverzichtbar.

Finde Deinen persönlichen Makler