Warum wird deine private Krankenversicherung ab 2022 teurer?

Versicherungs-Ratgeber

Ab Januar 2022 musst du als privat Krankenversicherter etwas tiefer in die Tasche greifen und höhere Beiträge zur privaten Krankenversicherung zahlen. Denn zum 01.01.2022 wird es eine Erhöhung in der privaten Pflegeversicherung geben, welche ein Pflichtteil deiner privaten (und auch der gesetzlichen) Krankenversicherung ist. Warum deine private Krankenversicherung teurer wird und wie hoch der Beitragsunterschied sein wird, erfährst du in diesem Artikel...

09.12.2021

Steigende Beiträge in der privaten Krankenversicherung (PKV) sind keine Seltenheit, im Laufe der Zeit kommt es häufig zu Beitragsanpassungen in der PKV. Anders als bei der gesetzlichen Krankenversicherung hast du in der privaten Krankenversicherung eine lebenslange Garantie auf den vertraglich vereinbarten medizinischen Versorgungsumfang. Das gibt dir Sicherheit, dass du auch wirklich die Gesundheitsleistungen erhältst, die beim Vertragsabschluss vereinbart wurden.

Darum steigen die Beiträge in der privaten Krankenversicherung

Ärgerlich ist es, wenn Beitragsanpassungen bei deiner privaten Krankenversicherung anstehen und du mehr für deine Versicherung zahlen musst. Doch diese sind notwendig, um das vereinbarte Leistungsniveau trotz steigender Lebenserwartung der Deutschen und Kostenerhöhungen im Gesundheitssystem sicherzustellen. Dies gilt übrigens auch für die gesetzliche Krankenversicherung, auch hier gibt es regelmäßig Beitragserhöhungen.

Als privat Krankenversicherter möchtest du schließlich die bestmögliche medizinische Versorgung in Anspruch nehmen. Um eine Versorgung auf höchstem Niveau gewährleisten zu können, fallen immer wieder neue und höhere Kosten an. Die Mehrkosten für neue Behandlungsmethoden, neue medizinische Geräte sowie fortschrittliche Instrumente müssen finanziert werden, um das hohe medizinische Niveau in Deutschland aufrechtzuerhalten. 

Mehrkosten durch die Corona-Pandemie in der Pflegeversicherung

Darüber hinaus hat die Corona-Pandemie sowohl im vergangenen als auch in diesem Jahr wieder für sehr viele und vor allem hohe Mehrkosten in nahezu allen Bereichen gesorgt. Um diese Kosten zu decken, wurden vom Bund bereits hohe finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt. Nun ist es laut Gesetzgeber auch für Privatkrankenversicherte an der Zeit, ihren entsprechenden Beitrag zu leisten, um die hohen Mehrkosten in der Gesundheitsversorgung auszugleichen.

Der Gesetzgeber hat daher einen für das Jahr 2022 befristeten Corona-Zuschlag festgelegt, um die gesetzlich vorgeschriebenen Mehrkosten der Pflegeversicherung zur Bewältigung der Corona-Pandemie zu finanzieren. Eventuell hast du sogar bereits ein Schreiben von deiner privaten Krankenversicherung erhalten, in dem du über die Beitragserhöhung deiner privaten Krankenversicherung informiert wurdest.

Hier erhältst du eine kurze Übersicht über die wichtigsten Informationen zum Corona-Zuschlag:

  • Die Beiträge werden zum 01.01.2022 erhöht

  • Die steigenden Beiträge in deiner privaten Krankenversicherung haben eine gesetzliche Grundlage und sind demnach nicht anfechtbar

  • Der Zuschlag ist befristet bis zum 31.12.2022 und gilt zur Finanzierung Pandemie bedingter Mehrausgaben gemäß § 110a (SGB 11)

So viel teurer wird deine private Krankenversicherung ab 2022

Wie hoch die Beitragssteigerungen bei deiner privaten Krankenversicherung konkret ausfallen, hängt davon ab, ob du selbstständig, angestellt oder verbeamtet bist. Die monatlichen Beitragserhöhungen unterscheiden sich in diesen drei Bereichen sehr stark.

Beitragserhöhungen in der privaten Krankenversicherung bei Beamten

Als Beamter hast du finanziell häufig Vorteile, wenn es um Versicherungskosten oder Steuern geht. In diesem Fall musst du als Beamter jedoch den höchsten Zuschlag zur Pflegeversicherung zahlen. Das hängt vor allem damit zusammen, dass Beamte den prozentual größten Anteil aller Privatversicherten ausmachen.  Als Beamter zahlst du für deine private Krankenversicherung im Jahr 2022 7,30 Euro mehr pro Monat, das sind knapp 88 Euro im gesamten Jahr.

Beitragserhöhungen in der privaten Krankenversicherung bei Selbstständigen

Als Selbstständiger wird deine private Krankenversicherung durch den Corona-Zuschlag um 3,40 Euro pro Monat teurer, also 40,80 Euro im Jahr. Dabei spielt es keine Rolle, ob du ein großes Unternehmen leitest oder einen kleinen Betrieb führst.

Beitragserhöhungen in der privaten Krankenversicherung bei Angestellten

Als angestellter Arbeitnehmer spürst du am wenigstens von den steigenden Beiträgen in der privaten Krankenversicherung. Angestellte zahlen die Hälfte von Selbstständigen, also 1,70 Euro mehr pro Monat und somit 20,40 Euro mehr im ganzen Jahr 2022.

Mit dem Abschluss einer privaten Krankenversicherung hast du dich für einen besseren Gesundheitsstandard im Hinblick auf deine medizinische Versorgung entschieden. Diese Leistungsvorteile bleiben dir ein Leben lang erhalten, auch wenn du dich einmal über Beitragsanpassungen bei deiner PKV ärgerst. Abgesehen vom Corona-Zuschlag zur Pflegeversicherung gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie du auf eine Beitragsanpassung reagieren und deine Beiträge reduzieren kannst, um weiterhin von den Leistungsvorteilen der privaten Krankenversicherung profitieren zu können. Lass dich hierzu am besten von einem auf PKV spezialisierten Makler beraten.

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