Die 5 größten Fehler bei der Berufsunfähigkeitsversicherung

Versicherungs-Ratgeber

Du überlegst schon länger, eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) abzuschließen, hast aber Angst, etwas falsch zu machen, das dir später ggf. auf die Füße fällt? Sei unbesorgt, so geht es sehr vielen, die sich wenig bis gar nicht mit dieser Versicherung beschäftigt haben. Es ist wichtig, dass du ausführlich über die möglichen Fehler bei der Berufsunfähigkeitsversicherung informiert bist, denn diese können dich schlimmstenfalls die Leistungen kosten, den Beitrag erhöhen oder auch dafür sorgen, dass du gar keinen Versicherungsschutz erhältst. In diesem Artikel klären wir dich über die fünf größten Fehler auf, die viele Kunden beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung begehen. Denn diese Fehler solltest du unbedingt vermeiden!

06.10.2021

Die Absicherung deiner Arbeitskraft durch eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist ein sehr wichtiges Thema, aber auch eine sehr komplexe Thematik. Als Versicherungsnehmer kannst du schnell viele Fehler begehen, die sich vermeiden lassen, wenn du einen BU-Spezialisten an deiner Seite hast. Denn vor allem wenn es dazu kommen sollte, dass du Leistungen aus deiner Berufsunfähigkeitsversicherung in Anspruch nehmen musst, brauchst du einen Fachmann an deiner Seite. Aber lass uns mit den Fehlern beginnen, die häufig beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung begangen werden:

1. Du beantwortest die Gesundheitsfragen falsch

Vorsicht vor dem wahrscheinlich größten Fehler beim Abschluss deiner Berufsunfähigkeitsversicherung! Unter der fehlerhaften Beantwortung der Gesundheitsfragen lassen sich sowohl bewusste als auch unbewusste Falschangaben verstehen. Beschäftige dich demnach vor dem Abschluss deiner Berufsunfähigkeitsversicherung ausführlich mit deiner Krankenakte und lass dich am besten noch einmal von deinem Hausarzt durchchecken, damit du auch wirklich über alle Eventualitäten Bescheid weißt.

Der Versicherer deiner Berufsunfähigkeitsversicherung kann innerhalb der ersten zehn Jahre nach Abschluss des Vertrages überprüfen, ob deine Angaben wahrheitsgemäß sind, indem er einen Einblick in deine Krankenakte anfordert. Solltest du falsche Aussagen getätigt haben, kann dir die Leistung verweigert werden und der Versicherer kann sogar vom abgeschlossenen Vertrag zurücktreten. Dann erhältst du häufig nicht mal deine bis dahin gezahlten Beiträge zurück.

2. Du kalkulierst deine Rentenhöhe zu niedrig

Die individuell richtige Rentenhöhe zu bestimmen, zählt zu einem weiteren großen Fehler bei der Berufsunfähigkeitsversicherung. Bei der Bestimmung der Rentenhöhe vergessen die meisten Versicherungsnehmer nämlich, Steuern sowie Sozialversicherungsbeiträge bspw. zur Krankenversicherung von der BU-Rente abzuziehen.

Im Idealfall schließt die Berufsunfähigkeitsrente die Lücke zwischen aktuellem Einkommen und den Ansprüchen aus der staatlichen Erwerbsminderungsrente. 70 Prozent deines aktuellen Bruttoeinkommens gelten als Richtwert. Besser ist es jedoch, wenn du deine Versorgungslücke individuell berechnest, indem du eine Übersicht über deine Ausgaben erstellst, welche im Minimum abgedeckt werden müssen.

Wichtiger Hinweis: Außerdem musst du bedenken, dass du im Falle einer Berufsunfähigkeit keine Beiträge mehr in deine Rentenversicherung einzahlst und dein Rentenanspruch im Alter dadurch sinkt. Dementsprechend sollte diese Lücke auch von deiner Berufsunfähigkeitsversicherung abgedeckt sein.

Solltest du deine Rentenhöhe zu niedrig kalkulieren, kann es im schlimmsten Fall passieren, dass du trotz der Vorsorge im Rentenalter auf Sozialhilfe angewiesen bist. Um bei diesem häufigen Fehler bei der Berufsunfähigkeitsversicherung immer auf der sicheren Seite zu sein, solltest du dich am besten von einem spezialisierten Makler beraten lassen.

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3. Du entscheidest dich für die falsche Absicherungsdauer

Je länger der Vertrag deiner Berufsunfähigkeitsversicherung läuft, desto höher ist am Ende auch dein gezahlter Beitrag. Solltest du einen Vertrag bis zum 60. Lebensjahr abschließen, obwohl du voraussichtlich bis 67 arbeiten wirst, dann ist dieser etwa 40 Prozent günstiger. Lass dich davon jedoch nicht locken, denn das Risiko der Berufsunfähigkeit ist vor allem in diesen letzten Arbeitsjahren besonders hoch. Demnach gilt eine zu kurze Absicherungsdauer zum Sparen von Beiträgen als einer der fatalsten Fehler bei der Berufsunfähigkeitsversicherung.

Sofern du deine Absicherungsdauer falsch kalkulierst und dich z. B. nur bis zum 60. Lebensjahr absicherst, endet zu diesem Zeitpunkt nicht nur dein Schutz, sondern zudem auch deine Leistungsdauer, also die Dauer, in der du die Rente aus deiner Berufsunfähigkeitsversicherung bekommst. Solltest du also vor dem 60. Lebensjahr berufsunfähig werden, erhältst du trotzdem nur bis zu diesem Zeitpunkt deine monatliche Rente. Danach bist du bis zum Beginn deiner gesetzlichen Rente auf dich selbst bzw. auf deine private Altersvorsorge angewiesen.

4. Du verlässt dich auf das Bewertungssiegel

Ein Bewertungssiegel bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung zeigt dir, dass bestimmte Anforderungen erfüllt sind und dass der Tarif des Versicherers eine gute Qualität bietet. Dabei werden die verschiedensten Merkmale geprüft und ganz unterschiedlich gewichtet. Beachte dabei aber unbedingt, dass die Gewichtung nicht deiner eigenen Priorisierung entsprechen muss. Wenn du z. B. selbstständig bist, aber einen Vertrag abschließt, in dem bestimmte Leistungen für Arbeitnehmer stark gewichtet werden, dann wird das nicht der richtige Vertrag für dich sein.

Lass dich daher nicht von dem Bewertungssiegel täuschen. Dies kann grundsätzlich ein guter Vertrag sein, aber für dein individuelles Anliegen wäre ein solcher Vertrag eben nicht der Richtige. Das Bewertungssiegel ist deshalb maximal ein erster Anhaltspunkt für dich zur Orientierung bei der Auswahl deiner Berufsunfähigkeitsversicherung. Denke daran, bei der finalen Wahl nicht nur deine Ist-Situation zu beachten, sondern auch in die Zukunft zu schauen und dementsprechend abzuwägen.

Wenn du dich ausschließlich auf das Bewertungssiegel verlässt, wählst du bei Vertragsabschluss wohlmöglich den falschen Tarif für deine individuelle Situation, welcher unter Umständen nicht mehr abgeändert werden kann. Somit musst du evtl. irgendwann den Tarif wechseln und hast ein neues und vor allem höheres Eintrittsalter, wodurch höhere Kosten auf dich zukommen. Zudem musst du dich erneut einer Gesundheitsprüfung stellen, was unter Umständen bedeutet, dass du gar keinen neuen Vertrag abschließen kannst. Auch hier empfehlen wir dir daher, dich von einem Experten beraten zu lassen, welcher Tarif zu deiner individuellen Situation am besten passt.

5. Du stellst keine Risikovoranfrage

Zurück zum ersten Fehler: Bei den Gesundheitsfragen musst du beantworten, ob du innerhalb eines bestimmten Zeitraumes erkrankt warst. Dabei wird so gut wie niemand alle aufgeführten Fragen wahrheitsgemäß mit „nein“ beantworten können. Mit der Risikovoranfrage wird im Vorfeld geprüft, wie hoch der Versicherer dein Gesundheitsrisiko einschätzt. Dies kann je nach Versicherer unterschiedlich ausfallen. Dabei werden deine persönlichen Unterlagen anonym eingereicht, sodass der Versicherer deine individuelle Situation bereits vorab überprüfen kann. Anhand dessen wird dann eingestuft, ob und zu welchen Bedingungen du dort deine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen könntest. Dieser Vorgang bleibt völlig anonym.

Solltest du diese anonyme Anfrage nicht vorab stellen, können böse Überraschungen auftreten. Eventuell kannst du deine Berufsunfähigkeitsversicherung dann nur mit einem Beitragszuschlag oder einem Leistungsausschluss abschließen. In manchen Fällen lehnt der Versicherer deine Anfrage sogar ab und meldet deinen Fall an das Hinweis- und Informationssystem der Versicherungswirtschaft. Dadurch kann es passieren, dass du bei zukünftigen Anfragen bei weiteren Versicherern abgelehnt wirst und die Suche nach dem Schutz durch eine Berufsunfähigkeitsversicherung zu einer großen Herausforderung für dich wird. Um eine Antragsablehnung zu vermeiden, solltest du vor dem Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung daher unbedingt eine Risikovoranfrage stellen.

Nimm die Absicherung deiner Arbeitskraft nicht auf die leichte Schulter

Wie du siehst, gibt es unzählige Fehler, die beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung begangen werden. Manche dieser Fehler können dich nicht nur viel Geld kosten, sondern auch deinen gesamten Versicherungsschutz! Sei deshalb immer aufmerksam und beachte die fünf hier vorgestellten Fehler. Zudem solltest du dir immer von einem Makler, der auf die Absicherung der Arbeitskraft spezialisiert ist, helfen lassen, bevor du eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließt.

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