Gesetzesänderungen: Das gilt ab 2022 aus finanzieller Sicht

Versicherungs-Ratgeber

Mit der Ampelkoalition gibt es nun eine neue Regierung in Deutschland. Diese plant in ihrem Koalitionspapier auch einige Neuerungen. Mit welchen konkreten Gesetzesänderungen du im neuen Jahr rechnen musst und was 2022 aus finanzieller Sicht auf dich zukommt, erfährst du in diesem Blogbeitrag.

21.01.2022

Das kommt dir durch Gesetzesänderungen 2022 zugute

Im Koalitionspapier der neuen Regierung sind einige Vorteile, vor allem auch aus steuerlicher Sicht für dich äußerst interessant. Zudem werden Mindestvergütungen im Job und in der Ausbildung angepasst. Der allgemeine Mindestlohn steigt 2022 auf 10,45 Euro pro Stunde. Die Mindestvergütung für Auszubildende steigt auf 585 Euro monatlich.

Steuerfreier Corona-Bonus

Auch in 2022 kann dir dein Arbeitgeber wieder einen Corona-Bonus in Höhe von 1500 Euro auszahlen, auf den du weder Steuern noch Sozialabgaben zahlen musst. Hinzu kommt, dass dein Arbeitgeber diesen Bonus sogar von der Steuer abführen kann. Sollte dein Arbeitgeber dir gegenüber noch keine Äußerungen diesbezüglich getätigt haben, sprich den Bonus unbedingt bei der nächsten Gelegenheit an. Du kannst diese einmaligen 1500 Euro nämlich nur bis einschließlich März 2022 erhalten.

Homeoffice Pauschale wurde verlängert

Beim Thema Corona geht es nicht nur um den steuerfreien Bonus für Arbeitnehmer, sondern auch um die Homeoffice Pauschale, welche offiziell bis zum 31.12.2022 verlängert wurde. Als Arbeitnehmer erhältst du 2022 einen Betrag von maximal 600 Euro, das entspricht einer Pauschale von 5 Euro pro Tag im Homeoffice.

Steuerfreibetrag steigt

Du bist nebenberuflich selbstständig, arbeitest eventuell als Freiberufler oder führst ein sogenanntes Kleinunternehmen nach § 19 UStG? Dann ist dieser Punkt besonders interessant für dich. In 2022 steigt der Steuerfreibetrag von 9744 Euro auf 9984 Euro pro Jahr. Liegt dein jährliches Einkommen unter diesem Freibetrag, musst du keine Lohnsteuer abführen. Bist du verheiratet, dann gilt für dich und deinen Partner oder deine Partnerin die doppelte Summe.

Sparerpauschbetrag wird erhöht

Eine weitere Erhöhung, die dir zwar nicht in 2022, dafür aber im nächsten Jahr 2023 in die Karten spielt. Der Sparerpauschbetrag gibt an, wie viel Kapital du in einem Jahr steuerfrei z. B. mit dem Handel von Investmentfonds oder Aktien verdienen darfst. Dieser liegt aktuell bei 801 Euro für Alleinstehende und 1602 Euro für verheiratete Paare. Ab 2023 soll dieser Betrag zum ersten Mal seit 2009 erhöht werden – und zwar auf 1000 Euro pro Person. Mit dieser Anpassung sollen zukünftig vor allem Kleinanleger an der Börse unterstützt werden.

Aktienrente

Die Rentenversicherung soll um einen kapitalgedeckten Anteil erweitert werden. Dabei soll das Geld, ähnlich wie bei einem Staatsfonds, global am Kapitalmarkt angelegt werden und für die Beitragszahler dauerhaft eigentumsgeschützt sein. Im Kalenderjahr 2022 sollen bis zu 10 Milliarden Euro in diesen Fonds investiert werden. Das ist Deutschlands erster Schritt in die Richtung einer kapitalgedeckten Rente, bzw. in Richtung eines eigenen Staatsfonds.

Das wird durch Gesetzesänderungen 2022 teurer

Die Gesetzesänderungen 2022 bringen nicht ausschließlich Vorteile für dich mit sich. Aufgrund der neuen Regierung und den entsprechenden Plänen erhöhen sich 2022 z. B. die CO2-Steuer sowie die Beiträge für manche Versicherungen.

Die CO2-Steuer wird steigen

Mit der neuen Regierung in Deutschland wird vor allem der Klimawandel weiterhin ein äußerst relevantes Thema für uns alle. Demnach ist es unvermeidbar, dass die CO2-Steuer steigt. So werden die Preise für Benzin und Diesel zunehmend teurer. Eine konkrete Prognose ist dafür schwer abzugeben, es lässt sich aber vermuten, dass die Preise um mindestens 1,5 Cent pro Liter Sprit ansteigen werden.

Wenn es um Autos geht, dann steigt auch die entsprechende Kfz-Versicherung im nächsten Jahr. Davon sind voraussichtlich etwa 7 Millionen Fahrzeuge betroffen. Elektrofahrzeuge werden nach wie vor deutlich günstiger im Unterhalt sein. Außerdem werden auch Flüge, sowohl Lang- als auch Kurzstreckenflüge, mit der Erhöhung der CO2-Steuer teurer.

Einige Versicherungen werden teurer

Zu den Gesetzesänderungen 2022 zählt auch die Senkung des Höchstrechnungszinses von 0,9 Prozent auf 0,25 Prozent. Beim Höchstrechnungszins handelt es sich um den vom Bundesfinanzministerium vorgegebenen Zins, mit welchem Versicherer maximal verschiedene Vorsorgelösungen kalkulieren dürfen. Er dient als Rechnungsgrundlage für deine Rente, für deinen Schutz vor der Berufsunfähigkeit und für weitere Risikoabsicherungen. Durch diese Anpassung 2022 sinkt die Verzinsung von Rücklagen der Versicherer, wodurch einige Versicherungen nicht mehr rentabel sein werden. Die Berufsunfähigkeitsversicherung wird so z. B. 10 Prozent teurer und eine Riester-Rente oder ähnliche Versicherungsprodukte werden für Versicherungsgesellschaften gar nicht mehr realisierbar sein.

Weitere Gesetzesänderungen in 2022

Was bringt die Gesetzesänderungen 2022 noch mit sich? Neben finanziellen Vor- und Nachteilen für dich, gibt es im nächsten Jahr auch weitere wichtige Änderungen, über die du informiert sein solltest.

Grundsteuerreform tritt in Kraft

Jede Person, die ein eigenes Grundstück besitzt, muss an die entsprechende Stadt oder Kommune eine sogenannte Grundsteuer abführen. Der dafür zugrunde liegende Wert ändert sich im nächsten Jahr erstmalig seit 1935. Wie sich das individuell auswirkt, steht noch nicht fest. Die einen müssen etwas mehr, die anderen etwas weniger als jetzt zahlen.

Verbraucherschutz

Auch als Verbraucher, bzw. Kunde erhältst du mit den Gesetzesänderungen 2022 einige Vorzüge. Verträge, die du online abgeschlossen hast, musst du auch online wieder einfach über einen entsprechenden Kündigungsbutton nichtig machen können. Das gilt ab Juli 2022. Zudem bekommst du die Möglichkeit, online gekaufte Waren mit Mängeln leichter zurückzusenden. Ab 2022 müssen Verkäufer nämlich 12 Monate nachweisen können, dass die verkaufte Ware frei von sämtlichen Schäden ist. Aktuell ist dieser Nachweis nur auf sechs Monate befristet.

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