Altersvorsorge mit Fonds

Versicherungs-Ratgeber

Mit (Aktien)Fonds kannst du auch im Niedrigzinsumfeld hohe Renditen erwirtschaften. Die Altersvorsorge mit Fonds bzw. einer fondsgebundenen Rentenversicherung kann mit einem kostengünstigen Vertrag beim richtigen Versicherer daher eine sinnvolle Lösung für deine Altersvorsorge sein. Wenn du alles richtig machst, dann winkt dir eine lebenslange Rentenzahlung gekoppelt mit attraktiven Renditen am Aktienmarkt. In diesem Blogbeitrag erfährst du, wie die fondsgebundene Rentenversicherung funktioniert, was zu beachten ist und welche Vorteile sie für dich mit sich bringt. So kannst du für dich bewerten, ob die Altersvorsorge mit Fonds die richtige Wahl für deine Situation ist...

16.09.2021

Bei der fondsgebundenen Rentenversicherung wird ein großer Teil der Beiträge im Vergleich zu klassischen Altersvorsorgeprodukten mit Garantieverzinsung in ertragsversprechende Investmentfonds investiert. Die fondsgebundene Rentenversicherung kombiniert also die Vorteile einer privaten Rentenversicherung mit denen eines Fondsparplans. Du kannst dein Geld monatlich sparen und mit Aktienfonds und ETFs hohe Renditen für deinen Lebensabend erzielen.

Wie funktioniert die fondsgebundene Rentenversicherung?

Im Vergleich zur klassischen privaten Rentenversicherung gibt es bei der Altersvorsorge mit Fonds keinen Garantiezins, wie du es vielleicht aus den Verträgen deiner Eltern und Großeltern kennst. Du hast jedoch die Chance auf eine höhere Rendite durch die Investitionen am Kapitalmarkt. Denn mit dem Garantiezins, der aktuell bei lediglich 0,9 Prozent liegt und 2022 auf 0,25 Prozent liegt, kannst du dir ohnehin keine Altersvorsorge aufbauen. Mit einer fondsgebundenen Rentenversicherung hingegen kannst du dich, wenn du einen guten Anbieter auswählst, über Renditen von ca.  sechs Prozent freuen. Je nach Fonds bzw. Entwicklung der Aktienmärkte kann die Rendite auch niedriger oder höher ausfallen.

Langfristig investieren und für das Alter vorsorgen mit Fonds

Du hast bei der fondsgebundenen Rentenversicherung häufig die Wahl, ob du in aktiv gemanagte Investmentfonds oder ETFs (passiv) investieren willst. ETFs haben den Vorteil, dass sie kostengünstiger sind, da es keinen Fondsmanager gibt, der das Vermögen verwaltet. Andererseits musst du dich selbst um evtl. notwendige Änderungen deiner Anlagestrategie kümmern. Aktiv gemanagte Mischfonds können z. B. bei starken Börsenrückgängen die Aktienquote reduzieren und Verluste begrenzen.

Wenn du in den Aktienmarkt investierst, gehst du zwar immer das Risiko der Kursschwankungen ein. Da es sich bei der Altersvorsorge jedoch um ein langfristiges Investment handelt, kannst du beruhigt mit den Kursschwankungen umgehen und brauchst nicht in Panik zu verfallen, wenn die Börsenmärkte mal nach unten gehen – sie gehen auch wieder rauf. Hier musst du ggf. etwas Zeit und Geduld aufbringen. Um dein Risiko zu reduzieren, damit genug Vermögen zum Renteneintritt zur Verfügung steht, bieten dir Versicherer ein sogenanntes automatisches Ablaufmanagement bei deiner fondsgebundenen Rentenversicherung an. Dabei wird dein angelegtes Geld etwa fünf bis sieben Jahre vor dem Beginn deiner gewünschten Auszahlung sukzessive in schwankungsarme Anlagen umgeschichtet. 

Wichtige Faktoren, die die Höhe deiner Rente bestimmen

Beitragsgarantie

Bei der Altersvorsorge mit Fonds kannst du oft frei entscheiden, ob dein Vertrag eine Beitragsgarantie enthalten soll oder nicht. Bei einer 100-prozentigen Beitragsgarantie erhältst du im Rentenalter mindestens dein eingezahltes Geld zurück. Aber sei vorsichtig, denn die Beitragsgarantie bringt auch ihre versteckten Tücken mit sich – Beitragsgarantien kosten Geld! Je höher diese nämlich ist, desto geringer wird deine Rendite ausfallen, da die Versicherung den größten Teil deines Sparbetrages dann im Sicherungsvermögen anlegen muss. Hier handelt es sich in der Regel um Zinsanlagen, die aktuell fast keine Rendite abwerfen.

Der Rentenfaktor

Die konkrete Höhe der monatlichen Rentenzahlung ist bei der fondsgebundenen Rentenversicherung vor allem von zwei Faktoren abhängig – zum einen der Summe deines angesparten Geldes und zum anderen dem Rentenfaktor. Der Rentenfaktor legt üblicherweise fest, wie viel Euro Monatsrente du zum Rentenbeginn bzw. der Auszahlphase für jeweils 10.000€ deines Guthabens erhältst. Wenn dein Rentenfaktor also z. B. 30 beträgt und du 100.000 Euro angespart hast, würde dies eine Rentenzahlung von 300 Euro pro Monat für dich bedeuten. (100.000/ 10.000 x 30)

Experten-Tipp: Achte unbedingt darauf, dass dein Rentenfaktor zu 100 Prozent garantiert ist! Ansonsten besteht die Gefahr, dass der Versicherer diesen im Laufe der Zeit senkt, wodurch sich dann natürlich auch deine monatliche Rente reduziert.

Vorteile der fondsgebundenen Rentenversicherung

Da es sich bei der fondsgebundenen Rentenversicherung um eine Kombination aus der privaten Rentenversicherung und dem Investieren in Fondssparpläne handelt, profitierst du von den Vorzügen, die beide Produkte bieten. Der größte Vorteil einer privaten Rentenversicherung ist, dass du eine lebenslange Rente erhältst. Das heißt, du versicherst das sog. Langlebigkeitsrisiko. Demnach erhältst du also eine lebenslange Rentenzahlung, unabhängig davon, wie alt du wirst. Durch die Investitionen am Aktienmarkt profitierst du zudem von höheren Renditen.

Zudem bist du bei der Altersvorsorge mit Fonds sehr flexibel. Das heißt, dass du deine regelmäßigen Beiträge jederzeit anpassen kannst, sowohl erhöhen als auch senken. Bei guten Versicherern ist außerdem das Abändern deiner Fondsanlage kostenfrei inkludiert. Wenn es dann um den Beginn deiner Rente geht, kannst du diesen bei vielen Anbietern auch selbst je nach eigenem Bedarf bestimmen. Die Flexibilität bei der fondsgebundenen Rentenversicherung steht und fällt mit dem Anbieter. Bei einem Top-Anbieter erhältst du in der Regel immer ein sehr flexibles Produkt. 

Steuervorteile

Die fondsgebundene Rentenversicherung bringt einige Steuervorteile gegenüber einem Fondssparplan mit, den du bei einer Bank ohne Versicherung besparst. Zum einen zahlst du während der gesamten Ansparphase keine Steuern, auch nicht, wenn dein Guthaben in andere Fonds umgeschichtet wird, also Fondsanteile verkauft werden, um sie in einen anderen Fonds zu investieren. Hier würden deine bis dahin angefallene Kapitalerträge üblicherweise bei einem Verkauf mit der Abgeltungssteuer versteuert werden. Zum anderen musst du lediglich einen geringen Anteil deiner Rentenzahlungen – den sogenannten Ertragsanteil – mit deinem individuellen Steuersatz versteuern, wenn du in den Ruhestand eintrittst. Entscheidest du dich für eine Kapitalauszahlung, wird – beim Renteneintritt ab 62 Jahren und nach einer Vertragslaufzeit von mindestens zwölf Jahren – nur die Hälfte deiner Gewinne besteuert. Der Fachbegriff dazu lautet „Halbeinkünfteverfahren“. Bei Verträgen, die vor 2012 abgeschlossen wurden, greift diese Regelung schon bei einem Rentenbeginn ab dem 60. Lebensjahr.

Ist die Altersvorsorge mit Fonds sinnvoll für dich?

Die fondsgebundene Rentenversicherung basiert auf aktiv gemanagten Fonds oder ETFs und ist im heutigen Niedrigzinsumfeld eine gute Lösung für die Altersvorsorge. Du erhältst gute Chancen auf attraktive Renditen gekoppelt mit einer lebenslangen Rentenauszahlung.

Je früher du deine Altersvorsorge mit Fonds beginnst, desto stärker profitierst du langfristig vom Zinseszinseffekt. Denn die erwirtschafteten Gewinne werden am Aktienmarkt direkt wieder reinvestiert. Wenn du heute in deinen Zwanzigern bist, musst du dementsprechend also deutlich weniger monatlich sparen, als ein 40- oder 50-Jähriger, um zum Rentenbeginn auf dieselbe Summe zu kommen. Wenn du dich aktuell also noch in deinen jungen Jahren befindest und für deine Rente vorsorgen willst, ist die fondsgebundene Rentenversicherung eine gute Wahl für dich.

Sollte dein Renteneintritt kurz bevorstehen, du etwa in den nächsten zehn Jahren bereits in den Ruhestand gehen, ist die fondsgebundene Altersvorsorge wahrscheinlich nicht das richtige Vorsorgeprodukt für dich. Dafür ist die Laufzeit, in der du Kapital ansparen und Schwankungen am Aktienmarkt aussitzen könntest, zu gering. Für die Altersvorsorge mit Fonds gilt: Je länger der Anlagehorizont ist, desto besser für deine Rentenzahlungen.

Trennung von Altersvorsorge und Vermögensaufbau

Wenn es dir nicht zwangsläufig um die Altersvorsorge geht, sondern darum, Vermögen für ein konkretes Sparziel aufzubauen, dann eignet sich statt der fondsgebundenen Rentenversicherung ein reiner Fonds- bzw. ETF-Sparplan besser für dich.

Lass dich am besten von einem auf Altersvorsorge und Geldanlage spezialisierten Makler beraten, um für deine individuelle Situation die beste Altersvorsorge-Lösung zu finden.

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