Diese Versicherung zahlt bei Überschwemmungen

Versicherungs-Ratgeber

Die Flutkatastrophe in NRW und Rheinland-Pfalz hat gezeigt, dass Naturgefahren wie Starkregen, Hochwasser und Überschwemmungen auch in bisher wenig gefährdeten Gebieten auftreten können. Aufgrund des Klimawandels ist in Zukunft damit zu rechnen, dass derartige Naturkatastrophen immer häufiger in Deutschland auftreten werden. Bei vielen Hausbesitzern reicht der Versicherungsschutz allerdings nicht aus, sodass Unwetterschäden durch Überschwemmungen im Ernstfall aus eigener Tasche bezahlt werden müssen. Welche Versicherung bei Überschwemmungen zahlt und wie du dein Haus richtig vor Hochwasser schützt, erklären wir dir in diesem Artikel…

12.08.2021

Anders als Hagel- und Sturmschäden zählen Starkregen, Hochwasser und Überschwemmungen zu den sog. Elementarrisiken bzw. erweiterten Naturgefahren. Diese Elementarrisiken sind in der Regel nicht im klassischen Versicherungsschutz einer Wohngebäude- oder Hausratversicherung enthalten. Hausbesitzer und Eigentümer können sich über einen zusätzlichen Baustein zur Wohngebäude- oder Hausratversicherung gegen Elementarschäden versichern, damit die Versicherung auch bei Überschwemmungen zahlt.

Zusatzschutz: Wichtige Versicherung für Hausbesitzer bei Überschwemmungen

Die Elementarschadenversicherung zählt zu den Versicherungen, die viele Menschen gar nicht im Kopf haben. Häufig fällt die fehlende Versicherung gegen Elementarschäden erst dann auf, wenn man sie eigentlich bräuchte und es bereits zu spät ist. Wann genau greift nun die Elementarschadenversicherung und welche Leistungen deckt sie ab?

In der Regel kann man die Versicherung gegen Naturgefahren nicht als alleinige Versicherung abschließen. Du hast aber die Möglichkeit, den Elementarschutz mit in deine Hausrat- oder Wohngebäudeversicherung mit aufzunehmen.

Was leistet eine Elementarschadenversicherung?

Was ist versichert?

Mit der Elementarschadenversicherungen bist du gegen die folgenden Naturgefahren versichert:

  •  Überschwemmungen

  • Erdbeben

  • Lawinen

  • Erdrutsche und Erdsenkungen

  • Starkregen, Hochwasser oder Rückstau

Wenn du also Ausschau nach einer Versicherung bei Überschwemmungen hältst, dann ist die Elementarschadenversicherung in deiner Hausrat- oder Wohngebäudeversicherung genau die richtige Wahl für dich!

Was ist nicht versichert?

Prüfe jedoch genau, bevor du eine solche Versicherung abschließt, denn es sind nicht alle Schäden durch Naturgefahren versichert. Nicht versichert sind zum einen durch eine Sturmflut entstandene Schäden und zum anderen Grundwasserschäden. Sofern du in einem Risikogebiet für Sturmfluten lebst, kannst du anstelle der Elementarschadenversicherung eine spezielle Versicherung für Sturmflutschäden abschließen. Informiere dich dazu am besten über die Leistungen deiner Wohngebäude- oder Hausratversicherung und lass dich von einem spezialisierten Versicherungsmakler beraten.

Welche Kosten übernimmt die Versicherung bei Überschwemmungen und weiteren Schäden durch Naturgefahren?

Sofern eine Elementarschadenversicherung als Ergänzung zur Wohngebäudeversicherung besteht, werden folgende Leistungen von der Versicherung bei Überschwemmungen übernommen:

  • Reparaturen am und im Gebäude

  • die Trockenlegung und Sanierung des Gebäudes

  • falls nötig auch Abriss und Neubau.

Ggf. werden auch Kosten für eine Unterkunft oder Mietausfälle, weil das Gebäude vorübergehend nicht nutzbar ist, übernommen.

Was kostet der erweiterte Naturgefahrenschutz?

Welche Kosten konkret auf dich zu kommen, um dich im Rahmen einer Versicherung gegen Überschwemmungen abzusichern, ist ganz individuell und hängt sowohl vom zu versichernden Gebäude als auch vom genauen Standort ab. Je nach Anbieter kannst du grob mit einem Aufschlag von zehn bis 35 Prozent rechnen, wenn du den Baustein Elementarschäden zu deiner Wohngebäudeversicherung hinzufügst. Die höchsten Aufschläge in Deutschland zahlst du natürlich in den Wohnregionen, wo das Hochwasser-Risiko besonders hoch ist.

Brauchst du eine Versicherung, die dich bei Überschwemmungen absichert?

Die Elementarschadenversicherung ist die richtige Versicherung bei Überschwemmungen. Ob du eine Versicherung gegen Naturschäden wirklich brauchst, hängt jedoch von verschiedenen Faktoren, aber vor allem von deinem Wohnort ab.

Individuelle Risikobewertung 

Da es für die Elementarschadenversicherung keine Versicherungspflicht in Deutschland gibt, liegt es bei dir, ob du diese für dich abschließen möchtest oder nicht. Kalkuliere dein Risiko und überlege dir gut, ob du es dir leisten kannst, nicht gegen Naturschäden versichert zu sein. Wenn du z. B. in der Nähe von einem Fluss wohnst, musst du mit einem höheren Beitrag rechnen, doch im Falle eines Hochwassers, kann sich die Versicherung für dich lohnen.

Experten-Tipp:

Gerade bei Hochwasser kannst du mit ein paar einfachen Vorbereitungen hohe Schäden vermeiden. Wenn du in einem Risikogebiet wohnst, dann lagere niemals Wertgegenstände wie Elektrogeräte in deinem Keller, denn dieser wird bei Hochwasser immer zuerst voll Wasser laufen.

So solltest du bei einem Elementarschaden vorgehen

Du hast eine Elementarschadenversicherung abgeschlossen und bist nun von einem Unwetterschaden betroffen. Dann solltest du folgendermaßen handeln:

Rette, was zu retten ist

Deine Pflicht als Versicherter ist es, alle Wertgegenstände zu retten, sofern du dich dabei nicht selbst in Gefahr bringst. Wenn also bei Hochwasser dein Keller vollläuft, bist du dafür verantwortlich, alle Wertgegenstände schnellstmöglich vor dem Wasser zu retten, sofern dabei noch keine Gefahr für dich besteht.

Melde den Schaden unverzüglich bei deiner Versicherung

Bei Unwetterschäden durch Naturgefahren ist es besonders wichtig, diese umgehend deiner Versicherung mitzuteilen. In der Regel genügt ein Nachweis deines lokalen Wetterdienstes, welcher dir ein stattgefundenes Unwetter in deiner Wohnregion bestätigt.

Halte Rücksprache mit dem Versicherer bzw. kontaktiere deinen Versicherungsmakler

Wenn du von einer Naturkatastrophe betroffen bist, musst du immer erst Rücksprache mit deinem Versicherer halten, bevor du Dienstleistungen zur Schadensbekämpfung in Anspruch nimmst. So entstehen keine Unklarheiten und du vermeidest die Gefahr, am Ende selbst für die entstandenen Kosten aufkommen zu müssen. Um hier Fehler zu vermeiden, empfiehlt es sich, Kontakt mit dem Versicherungsmakler aufzunehmen. Aufgrund seiner Erfahrungen und oft auch seinem direkten Kontakt zu den Schadensabteilungen der Versicherer kann er wertvolle Hilfe leisten.

Tipps und Tricks zur Elementarschadenversicherung

Hier haben wir dir noch einige Experten-Tipps zusammengestellt, die du im Falle eines Schadenfalls beachten solltest, um deinen vollen Versicherungsschutz zu erhalten:

Zahle kleine Schäden selbst

Wenn du einen Schaden bei deiner Versicherung meldest und dieser reguliert wird, dann hat dein Versicherer das Recht, dir deinen Versicherungsschutz im Anschluss zu kündigen. Danach kann es aufgrund des Schadensfalls schwierig sein, einen neuen Versicherer zu finden. Dieses Risiko besteht für dich immer. Demnach solltest du geringere Schäden selbst zahlen, um dann im teuren Ernstfall auf die Kostenübernahme deiner Elementarschadenversicherung zurückgreifen zu können.

Halte Abflussrohre frei

Schau immer, dass deine Abflussrohre frei sind, um Folgeschäden zu reduzieren. So entstehen keine Situationen, die einen Elementarschaden verstärken können.

Rückstauklappe installieren

Vergewissere dich, ob relevante Anbauteile in deinem Wohnobjekt vorhanden sind. Die Rückstauklappe in deinem Kellerraum sorgt dafür, dass kein Grundwasser eindringen kann.

Solltest du nicht über eine solche Rückstauklappe verfügen, dann kümmere dich umgehend darum, dass diese eingebaut wird. Somit kannst du Wasserschäden verringern und im Ernstfall auf die Kostenübernahme deiner Elementarschadenversicherung zählen.

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