Diese 7 häufigen Fehler beim Wechsel in die private Krankenversicherung solltest du vermeiden

Versicherungs-Ratgeber

Das System der privaten Krankenversicherung und der gesetzlichen Kasse ist sehr unterschiedlich. Es kann also nicht pauschal beantwortet werden, ob die private oder gesetzliche Krankenkasse besser für dich ist. Die private Krankenversicherung und die damit einhergehenden besseren Leistungen hören sich erstmal äußerst verlockend an. Doch einer Entscheidung für oder gegen die private Krankenversicherung sollte immer eine umfängliche Analyse vorausgehen. Denn die Entscheidung ist vor allem von deiner individuellen Situation und auch deiner persönlichen Lebensplanung abhängig. Beim Abschluss einer privaten Krankenversicherung werden häufig Fehler gemacht. Damit du deinen privaten Krankenversicherungstarif von Beginn an richtig abschließt, erläutern wir in diesem Beitrag, welche 7 häufigen Fehler du bei der privaten Krankenversicherung unbedingt vermeiden solltest…

24.03.2021

1. Du bist nicht gut genug über alle Leistungen aufgeklärt

Unterschreibe auf keinen Fall einen Vertrag für eine private Krankenversicherung, wenn du über die enthaltenen Leistungen keinen richtigen Überblick hast. Wahrscheinlich machst du dir jetzt noch keine Sorgen über mögliche gesundheitliche Einschränkungen in der Zukunft und bist froh, wenn du den Schritt in die private Krankenversicherung endlich gegangen bist und ggf. Beiträge sparst.

Wenn du dich privat versicherst, solltest du aber unbedingt erfragen, welche konkreten Leistungen in deinem Vertrag enthalten sind. Somit kannst du böse Überraschungen zukünftig vermeiden. Die Leistungen sowie den entsprechenden Umfang kannst du immer in den Versicherungsbedingungen nachlesen. Zudem solltest du dir ein konkretes Angebot erstellen lassen, in dem die Leistungen übersichtlich und verständlich aufgeführt sind. Wenn dir bestimmte Positionen unklar sind, lass sie dir von einem spezialisierten Versicherungsmakler erklären.

2. Du beachtest Staffelungen bzw. Leistungsbegrenzungen nicht

In den ersten Jahren ist es bei der privaten Krankenversicherung üblich, dass bestimmte gesundheitliche Maßnahmen nur begrenzt übernommen werden. Hier wird oft mit einer Staffel gearbeitet, d. h. deine Leistungen erhöhen sich pro Vertragsjahr. Bei der Zahnstaffel bedeutet das z.B., dass im ersten Jahr bis zu 500 Euro, im zweiten Jahr bis zu 1.000 Euro, im dritten Jahr bis zu 3.000 usw. übernommen werden. Hier wartet oftmals eine böse Überraschung auf dich, wenn du in den ersten Versicherungsjahren z. B. ein teures Zahnimplantat benötigst.

Achte daher unbedingt darauf, dass die Staffelungen gut sind und du auch in den ersten Jahren schon gute Leistungen erhältst. Außerdem sollte deine private Krankenversicherung nach einer gewissen Vertragslaufzeit (ca. 5 Jahre) keine Leistungsbegrenzungen mehr enthalten, damit der volle Betrag für deine in Anspruch genommen Leistungen übernommen wird und du die Kosten nicht mehr selbst tragen musst.

3. Dein Tarif enthält einen geschlossenen Hilfsmittelkatalog

In deiner privaten Krankenversicherung hast du einen Anspruch auf die Erstattung von medizinischen Hilfsmitteln wie z. B. eine Brille, eine Gehhilfe oder ein Hörgerät. In den meisten Tarifen ist klar geregelt, für welche Leistungen du welche Summe von deiner privaten Krankenversicherung erstattet bekommst. Man spricht dabei von einem geschlossenen Hilfsmittelkatalog.

Vielleicht brauchst du aktuell kein Hilfsmittel, aber wie sieht es in 10 oder 20 Jahren aus? Möglicherweise gibt es in einigen Jahren sinnvolle Hilfsmittel, an die heute noch niemand denkt. Die Medizintechnik macht laufend Fortschritte. Da du dir diese Fragen unmöglich beantworten kannst, solltest du immer darauf achten, über einen offenen Hilfsmittelkatalog zu verfügen, der keine Begrenzungen enthält. Einfach gesagt: Achte in deinem Tarif darauf, dass du Erstattungen für jedes mögliche Hilfsmittel erhältst. Manche Versicherungen leisten allerdings auch außerhalb dieses Katalogs die nötigen Erstattungen, sofern ein Hilfsmittel medizinisch notwendig ist.

Beachte außerdem, dass es sich bei den Konditionen deiner Erstattungen um Prozentsätze handelt und nicht um absolute Zahlen. Jetzt kostet deine Brille vielleicht 500 Euro, du kannst aber noch nicht abwägen, was sie z. B. in 15 Jahren kostet.

4. Dein Vertrag erhält kein Optionsrecht zur Erweiterung des Leistungsumfangs

Mit enthaltenen Optionsrechten kannst du nach einer gewissen Zeit problemlos in einen höheren Tarif bei deiner privaten Krankenversicherung wechseln. Der Vorteil für dich ist, dass du ohne eine erneute Gesundheitsprüfung und ohne lange Wartezeiten deinen Versicherungsschutz erweitern kannst. Wenn sich also deine gesundheitlichen Verhältnisse während der Vertragslaufzeit verschlechtern sollten, sorgt dein Optionsrecht für eine Verbesserung des Leistungsumfangs. Optionsrechte sind dein „Joker“. Achte also immer darauf, dass sie in deinem Vertrag enthalten sind.

5. Du achtest nur auf den Preis statt auf die Leistung

Verabschiede dich gleich zu Beginn von dem Gedanken, dass du mit einer privaten Krankenversicherung Geld sparen kannst, denn das sollte nicht dein langfristiges Ziel und der Grund für den Wechsel in die private Krankenversicherung sein. Schließe eine private Krankenversicherung immer mit der Motivation ab, die bestmögliche medizinische Versorgung zu erhalten und lasse dabei niemals den Preis entscheiden.

6. Du beachtest eventuelle Beitragssteigerungen nicht

Halte dir immer vor Augen, dass der Beitrag für deine private Krankenversicherung mit der Zeit ansteigen kann. Die Beitragssteigerungen sind oftmals höher, als du am Anfang vielleicht denkst. Demnach ist es sinnvoll, einen monatlichen Betrag anzusparen, auf den du bei Bedarf zugreifen kannst, um solche Beitragssteigerungen problemlos zu finanzieren.

Nicht selten ist der Wechsel aus der gesetzlichen Kasse in die private mit einer monatlichen Ersparnis verbunden. Lass dieses freie Budget nicht einfach in den Konsum fließen sondern lege es diszipliniert auf die Seite. Du kannst damit mögliche Finanzierungsprobleme der privaten Krankenversicherung im Alter (gerade dann sind die besseren Leistungen besonders wichtig!) erheblich mindern. Wichtig sind die besseren Leistungen, nicht die Beitragsersparnis.

Manche privaten Krankenversicherungen bieten dir auch die Möglichkeit, jeden Monat Betrag X extra zu zahlen, um später Reduzierungen zu erhalten und keine Probleme mit ungeplanten Beitragssteigerungen zu bekommen.

7. Ohne Experten-Rat in die private Krankenversicherung wechseln

Deine Krankenversicherung ist eine der wichtigsten Versicherungen überhaupt. Verlasse dich daher nicht ausschließlich auf Informationen, die du im Internet findest, denn diese sind meist allgemein gehalten, nicht individuell auf deine Situation abgestimmt und ggf. unvollständig. Höre auch nicht auf „unqualifizierte“ Dritte, die dir einen vielleicht gut gemeinten, aber nicht fachlich fundierten Rat geben wollen. Vor einem Wechsel in die private Krankenversicherung solltest du dich daher von einem Experten beraten lassen.

Hole dir also immer einen entsprechenden Experten an deine Seite, der dich in Bezug auf den Beitritt in die PKV beraten und unterstützen kann. Experten wissen auf ihrem Gebiet immer mehr als du. Lass dir also einfach helfen, damit du am Ende die bestmöglichen Konditionen für deine medizinische Versorgung erhältst.

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